Die Entstehung und Verwendung dieses Wertes (Abb.) ist nicht restlos gesichert und wird auch widersprüchlich beschrieben. 1911 finden sich in PhilB (S. 769) erstmals etwas ausführlichere Angaben: „Von dem Werte zu 40 Pfg. existierten ungebrauchte und gestempelte (z.B. auf Feldposttelegrammen verwendete) Stücke in einer mir bekannt gewordenen Anzahl von etwa 30 Stück.“

Während die genannte Anzahl von 30 Werten zutreffend sein dürfte, wird die Verwendung auf Feldposttelegrammen von Hans Bothe in DBZ (1958, S. 273) bestritten: „ähnlich verhält es sich mit dem 40 Pfg.-Handstempel: diese Marke ist amtlich nicht ausgegeben worden. Bekannt wurde sie auf Briefen mit den gleichen Daten wie die 50 Pfg. vom Nov./Dez. 1900. Allerdings nur auf Sammlerbriefen, bedarfsmäßig verwendet ist sie nicht gesehen worden.“

Aber auch diese Angabe, dass sich die 40 Pf auf Briefen mit den gleichen Daten aus November bzw. Dezember 1900 wie die 50 Pf befindet, erscheint fragwürdig, sie lässt sich zumindest anhand der vorliegenden, registrierten Stücke nicht bestätigen. Dem Autor ist aus dem Jahre 1900 nur ein Datum bekannt, an dem die 40 Pf gebraucht wird; nach einschlägiger Literatur handelt es sich beim 7.12.1900 um das bisher früheste Verwendungsdatum dieses Wertes. Von diesem Datum kann ein ehemaliger Dreierstreifen19 rekonstruiert werden (Abb.).

Neben Friedemann geht auch (9, S.99) von einer Verwendung „teilweise irgendwie im Innendienst“ aus. Diese öfter zu findende Angabe erscheint jedoch ebenfalls fragwürdig, weil ein Aufdruck auf derart verwendeten Werten keinen Sinn machen würde: Die im Innendienst verwendeten Formulare - Paketkarten, Postanwendungen, (Feld-)Telegramme - werden nicht an das Publikum ausgehändigt, sondern verbleiben im internen Betrieb - nach Ablauf einer gewissen Frist werden die Formulare in aller Regel vernichtet. Ein Spekulationsgewinn, der sich mit einem Aufdruck hätte verhindert werden müssen, kann in diesen Fällen gar nicht erzielt werden.